NoFear13
Thirsty Suitors
am 03. November 2023 unter Abenteuer, Geschicklichkeit, Review, Rollenspiel, Test abgelegtStory:
Man spielt Jala, eine bisexuelle Frau, die während des Colleges mit einer älteren Frau durchgebrannt ist. Die Beziehung hat natürlich nicht funktioniert und gebrochen kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück, wo sie sich jetzt ihren Eltern, alter Liebe, von denen es viele gibt, etc. stellt. Die Story ist eine Geschichte rund um Selbsthass und wie es diesen zu überwinden gilt. Daneben muss man die Beziehung mit seiner Familie und Ex-Freunden wieder gerade biegen. Außerdem erlebt man eine ganz nette Geschichte rund um eine Skater-Bande die ihr Leben versaut. Die Story ist insgesamt ganz nett und trägt über die komplette Spielzeit.
Grafik:
Eine eher simplere 3D-Grafik mit einem starken Comiclook. Es gibt auch nur eine Handvoll Einstellungsmöglichkeiten. So legt man nur die generelle Texturen-Qualität fest, die Schattenqualität, die Auflösung und ein paar Kantenglättungsoptionen. Daneben kann man die Auflösung festlegen und nervige Effekte wie Bewegungsunschärfe und Bloom deaktivieren. Die Grafik ist insgesamt in Ordnung, ist aber weit weg vom aktuellen Stand der Technik. So fehlt sowohl Raytracing als auch DLSS oder ähnliches. Selbst auf höchsten Optionen bringt die Grafik aktuelle Hardware kaum ins Schwitzen. Entsprechend sollte das Spiel auf den meisten Kartoffeln laufen. Außerdem wäre so natürlich weitaus mehr möglich gewesen und einige, nicht deaktivierbare, Grafikeffekte wie der Videokasetteneffekt nerven schon sehr.
Sound:
Das Spiel ist grundsätzlich auf Deutsch verfügbar, hat aber nur eine englische Sprachausgabe. Die Dialoge muss man in den Default-Einstellungen manuell weiterklicken. Es ist aber auch möglich, dass man diese auf automatisch stellt. Hier kann man auch die Geschwindigkeit einstellen oder ob es sich an der Sprachausgabe orientiert. Das ganze Spiel orientiert sich daneben an der Hintergrundmusik, so dass sich die meisten Gegenstände im Rhythmus bewegen und auch die QTEs sich daran orientieren. Die Musik ist passend, aber wohl nicht nach jedermanns Geschmack. In manchen Passagen lässt sie sich aber ändern und durchwechseln mit den Kassetten, die man so freischaltet. Im Hintergrund hört man sonst eher flache Hintergrundgeräusche. Die restlichen Soundeffekte sind in Ordnung und geben ein gutes Feedback.
Steuerung:
Es fällt leider gleich auf, dass das Spiel eher für die Konsole gemacht wurde. So fällt bei der Tastenbelegung auf, dass man nicht normal belegt, sondern bei den Minispielen die Tasten der Konsole. Das Spiel hat aber einen grundsätzlichen Maussupport, und das ist halt mangels Alternativnamen entstanden. Das alles spielt eine mäßige Rolle, da man in den Barrierefreiheitsoptionen den ganzen Mini-Game-QTE-Bullshit deaktivieren kann. Hier kann man dann wählen, ob alles automatisch abgeschlossen wird oder welche Art man selbst oder durch gedrückt halten abschließen möchte. Außerdem kann man die Skate-Herausforderungen ebenfalls komplett deaktivieren. Dank dieser Optionen geht die restliche Steuerung gut von der Hand, da das restliche Spiel dann aus rundenbasierten Kämpfen besteht. Trotzdem nervt die feste Kamera außerhalb der Skate-Passagen. In den Skatepassagen ist die Kamera fest hinter einem positioniert. Die Passagen machen so keinen Spaß, und entsprechend sollte man sie auch auf automatisch stellen. Der Maussupport ist nur insofern vorhanden, dass man die Optionen anwählen kann.
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Spielspaß:
Zu Beginn sollte man erstmal ins Menü gehen und den Schwierigkeitsgrad anpassen und die Kampfversuche auf unendlich stellen. Das Spiel selbst ist ein Mix aus Skateboard-Arcade, QTE-Minispielen, rundenbasierten Kämpfen und Abenteuerspiel mit Entscheidungen. Sowohl die Skateboard-Arcade als auch die QTEs lassen sich, bis auf das Erleben, deaktivieren. Die Kämpfe lassen sich extrem vereinfachen, und alles sollte die Zielgruppe auch machen, denn dafür ist die Steuerung zu schlecht. Einen Großteil machen dann die Entscheidungen aus, die sich in drei Werten ausdrücken: Herzensbrecherin, Star und Boheme. Je nach Entscheidung steigt einer der Werte, die verschiedene andere Werte steigern, wie Angriffskraft oder Verteidigung. Außerdem steigern sie die maximalen Lebenspunkte und Willenskraft, die beide im Kampf benötigt werden. Lebenspunkte sollten soweit klar sein, mit der Willenskraft führt man besondere Fähigkeiten aus. Die Willenskraft lässt sich mit Basisangriffen wiederherstellen, wahlweise lassen sich auch bestimmte Gegenstände nutzen. Die Kämpfe sind wirklich gut geworden, und man kann die Gegner in bestimmte Zustände versetzen, um Angriffe effektiver zu machen. Allerdings muss man für die Spezialangriffe und zur Verteidigung QTEs ausführen, die man eh deaktiviert hat.
Nach jedem Kampf erhält man zudem Münzen und andere Gegenstände, außerdem natürlich XP. Damit steigt man in der Stufe auf und steigert die Attribute automatisch weiter. Natürlich bekommt man auch ab und an neue Ausrüstung, von denen vor allem die Anstecker relevant sind und Vorteile bringen. Die restliche Ausrüstung ist rein kosmetischer Natur und bringt keinerlei Vorteile. Das Mini-Game zum Kochen ist wenigstens nicht ganz nutzlos, so erhält man daraus Verbrauchsgegenstände. Das Gleiche gilt für die Skate-Herausforderungen, auch hier erhält man zumindest sinnvolle Verbrauchsgegenstände. Je nachdem, wie viele Nebenquests man für seine Ex-Freunde macht, ist man nach ca. sieben Stunden auch schon durch das Spiel durch. Dann reicht es auch, vor allem, da der finale Bosskampf erstmal nicht zu schaffen ist. Hier muss man erst einmal scheitern, was einem nur durch die Unmöglichkeit klar wird. Das ist eigentlich immer schlechtes Gamedesign, vor allem, da man mangels Speicherständen dann auch viele Verbrauchsgegenstände verbraucht, die man im wirklichen finalen Kampf benötigt. Nachdem man diesen dann erledigt hat, kann man in Kapitel 7 zurück springen oder frei skaten. Kapitel 7, da man hier sich für einen Ex-Partner entscheidet.
Spielwelt:
Eine Kleinstadt, die mit allerlei netten Details ausgestattet ist. Alle Charaktere, die nicht zur Haupthandlung zählen, sind im wahrsten Sinne des Wortes gesichtslose NPCs. Die einzelnen Orte der Stadt lassen sich über eine Karte besuchen. Es sind aber nicht immer alle Orte frei zugänglich, so schaltet man sie nach und nach frei. Bei drei Orten ist das aber mehr als lächerlich, hier wären ein paar mehr Orte cool gewesen. Die Spielwelt wirkt insgesamt etwas leblos, das hängt zum einen mit den gesichtslosen, sinnlos umherstreifenden NPCs zusammen. Zum anderen sind die meisten Objekte nicht wirklich animiert, die Pflanzen ganz leicht und nicht besonders dynamisch. Teilweise sind sogar die Objekte in die Hintergrundtexturen einfach flach eingearbeitet. Dass die Stadt daneben voller schwebender Geschenke ist, die entweder einen Gegenstand oder Feind beschwören, ist zudem nicht sehr realistisch. Insgesamt ist die Spielwelt noch in Ordnung, es wäre aber weitaus mehr möglich gewesen.
Fazit:
Alles in allem erhält man ein nettes rundenbasiertes Rollenspiel, das mit Mini-Games aufgelockert wird. Leider merkt man dem Spiel doch das wohl kleinere Budget an, so gibt es gerade einmal drei Schauplätze und der grundsätzliche Spielablauf wiederholt sich in jedem Kapitel. Dieser ist wie folgt: Kochen, Skaten, Kampf, Unterhaltung, Kampf, ins Bett gehen. Für ein großartiges Spiel wäre hier mehr Abwechslung notwendig gewesen, auch sonst hat das Spiel einige Schwächen, die den Spielspaß trüben. Die knapp 30 Euro sind daher viel zu teuer, wer den GamePass hat oder auf den nächsten Sale warten kann und eine ganz nette Story erleben möchte, kann zugreifen.
Pluspunkte | Minuspunkte |
+ Barrierefreiheitsoptionen + deaktivierbare QTEs + deaktivierbare Skate-Herausforderungen + Kampf-Schwierigkeitsgrad + XP + Story |
– feste Kamera – kein freies Speichern – schlechte Steuerung für QTEs und Skate-Herausforderungen – schwache Grafik – keine deutsche Sprachausgabe – finaler Kampf muss im ersten Anlauf scheitern |
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