NoFear13
Lucy Dreaming
am 21. Oktober 2022 unter Adventure, Indie-Games, Review, Test, Toptipp abgelegtStory:
Man spielt die Namensgebende Lucy, die jede Nacht den gleichen Traum vom endlosen Fallen hat. Schlägt sie endlich auf erwacht sie aus dem Schlaf, so auch diese Nacht. Alle Hausmittelchen vermögen ihr nicht zu helfen, es gilt jetzt endlich Herr seiner Träume zu werden. Zum Glück ist Lucy’s Vater Psychiater und hat ein entsprechendes Buch was sich Lucy ausleiht. Dort befolgt sie die Tipps, um Macht über ihre Träume zu erhalten. Doch leider klappt das nicht sofort wie erhofft und Lucy stößt auf längst verdrängte Erinnerungen.
Grafik:
Eine Old-School Adventure Pixelart Grafik. Die zwar in hohen 1080p Auflösungen daher kommt und auf die Bildschirmauflösung hoch skaliert. Bereitbild-Besitzer die außerhalb der 16:9-Norm leben müssen daher mit schwarzen Balken leben. In manchen Umgebungen, hat man diese auch so, wie im Badezimmer, welches nur 4 zu 3 ist. Trotzdem ist die Grafik für diese Art von Spiel in Ordnung und an sich zeitlos. Die Gegenstände und Charakter haben auch nur sehr statische Schatten. Daneben hat man höchstens mal ganz nette dynamische Spiegelungseffekte. Dafür läuft das Spiel auf jeder Kartoffel mit maximalen FPS.
Sound:
Im Hintergrund spielt je nach Szene eine unterschiedliche Musik. Diese kann entweder in moderner Form mit vollem Tonumfang gespielt werden oder man schaltet in den 8 Bit-Modus. Ein lustiges Feature für Retro-Fans, wirklich notwendig aber eher nicht. Daneben hört man allerlei zur Umgebung passende Geräusche, die allerdings simplerer Natur sind. Das Spiel ist grundsätzlich auf Deutsch verfügbar, hat aber nur eine englische Sprachausgabe. Die Sprecher sind aber ganz gut und haben einen tollen Wortwitz. Daneben sind Untertitel vorhanden und vor allem sind sogar Texte auf Objekten übersetzt worden. So steht auf der Tür des verrückten Bruders das Wort Gefahr und nicht wie im englischen Danger. Bei einigen Geschichten hat man sich im deutschen für komplett andere Sätze entschieden, so wird aus „Warum lieben alle fleischfressenden Pflanzen Adventure-Games? Wegen den Bugs!“ „Welche Automarke mögen Pflanzen am liebsten? Käfer!“. An sich ja kein Problem und teilweise sinnvoll, außer man muss diese dann in einem Witzwettbewerb anwenden und achtet nur auf Untertitel, wenn man ein englisches Wort nicht kennt. Dann wird es schon zum Problem, wenn dort plötzlich auf Deutsch in der Auswahl andere Witze-Beginne stehen. Hier fehlt einfach eine deutsche Sprachausgabe, dann wäre auch keine solche Differenz vorhanden. Die restlichen Soundeffekte sind eher simple, geben aber ein ganz gutes Feedback.
Steuerung:
Eine erstmal genretypische Steuerung nur mit der Maus. Allerdings sehr Old-Schooling, in dem man das entsprechende Verb wählen muss, was man machen möchte. So kann man jeden Gegenstand Ansehen, Aufnehmen, Ansprechen oder Benutzen. Ist zwar immer wieder lustig, wenn man jedes Objekt ansprechen kann und dann mit einer Pflanze spricht, oder auch einfach mal jeden NPC benutzen kann, was lustig kommentiert wird. Wirklich brauchen tut das niemand und es hat sich mittlerweile Kontextsensitiv ist, heißt die Objekte automatisch benutzt werden oder ein Objekt automatisch aufgenommen wird, wenn es Sinn ergibt. Um diese Verben auszuwählen, kann man sein Mausrad, Pfeiltasten oder WASD nutzen. Daneben sind nur noch einige Schnelltasten vorhanden und mit der Leertaste kann man sich die Hotspots anzeigen lassen, was nervige Pixelsuche erspart. Die Steuerung geht gut von der Hand, ist aber fest vorgegeben und kann nicht angepasst werden. Das stört aufgrund der sinnvollen Doppelbelegung, aber eher weniger.
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Spielspaß:
Ein ganz typische sehr Old-Schooliges Point-and-Click-Adventure. So nimmt man Objekte auf, kombiniert sie und löst so kleine Problem und Rätsel. Der Hauptspielspaß entsteht hierbei durch den schrägen Humor und die skurrilen Situationen. Die Rätsel sind durchaus logisch, wenn man auch immer um die Ecke denken muss. Teilweise aber doch schon sehr umfangreich und komplex, sodass sich das Spiel doch eher an Veteranen des Genres richtet. Vor allem auch da sich der Bewegungs- und Rätselbereich schnell sehr vergrößert und man bald sehr viele Orte besuchen kann. Leider ist neben dem Notizbuch, wo die aktuellen Aufgaben festgehalten werden, keinerlei Hinweissystem vorhanden. Hier hätte es sich total angeboten einfach im Notizbuch die Einträge klickbar zu machen und dann hätte das Spiel geprüft, was man noch zu tun ist und sinnvolle Lösungsansätze gegeben. Hier hat vor allem das neue Monkey Island neue Maßstäbe gesetzt, an denen sich andere Genre-Vertreter jetzt messen müssen. Das Spiel ist trotzdem relativ kurz, je nachdem wie lange man Rätselt oder ob man gleich eine Lösung zurate zieht, ist man gute 8 Stunden beschäftigt. Das Spiel speichert in dieser Zeit immer wieder automatisch, sobald man einen Schlüssel-Moment erreicht. Daneben kann man völlig frei speichern, was die Speicherslots hergeben.
Spielwelt:
Das Spiel verwendet eher statische kaum animierte kleine Umgebungen. Man kann hier und paar in schleife laufende Animationen entdecken. Wie Vögel die in einem Baum sitzen und herumpicken oder einen Spielautomaten. Auf der hinterste Ebene sind dann im freien ein simple animierte Himmel vorhanden. Das Spiel wirkt aber insgesamt etwas starr und wenig lebendig. Vor Allem auch, da die NPCs in ihrer Animationsschleife gefangen sind, bis man sie anspricht und teilweise darüber hinaus. Wenn sie etwas sagen, sind aber zu mindestens ihre Lippen etwas animiert. Die Umgebungen an sich wirken schon realistisch, wenn auch etwas skurrile Charaktere in der echten und Traumwelt vorhanden sind. Das macht aber natürlich den genialen Humor des Spiels aus und die Traumwelt ist ja erklärbar, warum aber die Charaktere in der echten Welt teilweise schon sehr skurrile sind erschließt sich nicht.
Fazit:
Mit Lucy Dreaming erhält man ein liebevolles kleines Adventure-Game. Das Spiel richtet sich aber vor allem an Adventure-Profis, die Retro-Fans sind, da die Rätsel doch schon sehr komplex sind. Wer jetzt nicht der riesige Rätsel-Fan ist, trotzdem aber den tollen Stil und Humor erleben möchte, muss leider zum Lösungsbuch greifen. Die Story und vor allem der Humor belohnt beide Spielertypen, dieser ist einfach unschlagbar, von daher sollte man, wenn Komplettlösung auf eine spoilerfreie textuelle setzen. Leider findet man vor allem im Steam-Guides hier immer nur Lösungsvideos, die den kompletten Spieldurchlauf zeigen und nicht nur was Wie zu benutzen ist. Von daher sollten die Entwickler die textuelle Komplettlösung direkt ins Spiel einbauen am besten in Form eines dynamischen Hinweissystems. Dieses ist leider nicht vorhanden, trotzdem bekommt man für 16 Euro ein richtig gutes Point-and-Click-Adventure, das für alle die etwas mit dem Genre anfangen können ein absoluter Pflichtkauf ist. Eine gute deutsche Komplettlösung konnte ich leider nicht finden, wer mit einer englischen klarkommt, kann bei LadiesGamers einmal vorbeischauen: Lucy Dreaming Story Walkthrough Guide – LadiesGamers
Pluspunkte | Minuspunkte |
+ Hotspotanzeige + Retro + Pixelart + Humor + Notizbuch + logische wenn auch komplexe Rätsel + Texte auf Spielobjekten sind übersetzt |
– nicht Kontextsensitiv – keine deutsche Sprachausgabe – kein Hinweissystem |
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