NoFear13
ANNO: Mutationem
am 21. März 2022 unter Action, Indie-Games, Jump&Run, Rollenspiel abgelegtStory:
Man spielt Ann, die Assistentin eines verrückten Wissenschaftlers und Hobbydetektivin. Man wird in die unterirdische Basis des Wissenschaftlers gerufen. Dieser möchte seinen neusten Kampfanzug testen. Dazu befördert er Ann samt Kampfanzug in eine virtuelle Kampfarena. Beim Endboss geht etwas schief und es müssen erstmal die Daten analysiert werden. Kurz darauf meldet sich schon Ann’s Schwester, die Hilfe in der Bar braucht. Während Ann bedient, tauchen zwei zwielichtige Typen auf, die auf der Suche nach Ryan, Ann’s Bruder sind. Nachdem Ann ihnen, dank Kampfanzug, die Scheiße aus dem Leib geprügelt hat, will sie sich schnellstmöglich zu ihrem Bruder begeben. Dort angekommen muss sie allerdings feststellen, dass Ryan verschwunden ist, stattdessen findet man nur eine beschädigte ROM. Was ist auf der ROM und welchen Ärger hat sich der Bruder eingehandelt? Das erfährt man in einer spannenden Geschichte voller kleiner Wendungen.
Grafik:
Die Figuren, die meisten Objekte und Gegner sind 2D Pixelart-Assets. Die Umgebungen hingegen ist 3D. So kann man sich in alle 3 Dimensionen bewegen, die Kameraposition ist aber immer fest frontal ausgerichtet. In den Kämpfen kann man sich dann auch nur noch horizontal bewegen. Das Spiel hat nette Schatten- und Spiegelungseffekte. Die Spiegelungen spiegeln allerdings nur die Umgebung, stellt man sich dazwischen wird man selbst nicht gespiegelt. Die Grafik ist aber insgesamt in Ordnung und läuft sehr flüssig. Lediglich das die Zwischensequenzen nicht 16:9 sind nervt etwas.
Sound:
Das Spiel ist leider nur auf Englisch verfügbar. Einige Stellen sind auch auf englisch synchronisiert. Die Sprecher sind ganz gut, lediglich die piepsige Anime-Begleiterin nervt etwas. Die wenigsten Gespräche sind allerdings vertont, meist ist nur der erste Satz vertont, lediglich die Zwischensequenzen sind vollvertont. Die Hintergrundsounds sind passend und spiegeln eine lebendige Stadt wieder. Auch der restliche Sound ist sehr gut, vor allem die Angriffe wirken wuchtig. Die Musik passt sich der aktuellen Situation an und ist stimmig.
Steuerung:
Schon im Menü fällt auf, dass das Spiel keinen Maussupport bietet. Auch sonst ist die Steuerung für den PC sehr unüblich. Man steuert zwar mit WASD, da man aber mit Q und E durch die Items wechselt und mit R benutzt, liegt das Interagieren mit der Umgebung auf F. Gekämpft wird mit JKIO und Dashen liegt auf L. Da das Transformieren in die Ultimative Form auf I liegt, ist das Inventar auf P. Man kann zwar alles umstellen, da die Maus aber für das Spiel nicht existent ist, kann kein Befehl auf die Maus gelegt werden. Für PC-Spieler ist die Steuerung eine mittlere Katastrophe, wenn man sich aber einmal dran gewöhnt hat geht es. Obwohl man sich wünscht, gerade wenn man eine Gamer-Maus mit vielen Tasten hat die Steuerung auf die Maus legen zu können. Klar das geht, wenn man eine programmierbare Maus hat, nur die wenigsten möchten sich diese Mühe aber machen.
Spielspaß:
Man wird ohne großartige Erklärung ins Spiel geworfen. Dort bekommt man eine Roboter-Drone geliefert, die eine nervige Anime-Begleiterin holographiert. Das Hologramm scheint wohl aus feststofflichen Lichtstrahlen zu bestehen, denn das Hologramm kann einen unter Andrem festhalten. Gespeichert kann nur an den in der Welt verteilten Computern oder Schnellreise-Portalen werden. Das Spiel speichert aber auch an Checkpoints automatisch. Im oberen Eck hat man eine Mini-Map, wo man immer das nächste Ziel sieht. Man hat auch eine große Karte, die sogar anzeigt wieviel Prozent der Nebenquest in einem Gebiet gemacht wurden. Sobald man beim Wissenschaftler angekommen ist erhält man ein kurzes Kampf-Tutorial. Das Spiel ist in den Kampf-Passagen ein Mix aus Jump & Run, Arcade und Action-RPG. So kann man verschiedene Combos ausführen, kann Angriffe blocken, durch Dashen entkommen oder mit Sprüngen ausweichen.
Dazwischen läuft man durch die Stadt und nimmt Quests an, in diesen Passagen kann man dann nicht springen, dafür aber in der Vertikalen bewegen. Dort findet man auch immer wieder Minigames, die mal Story-Relevant sind und mal nicht. Nicht Story-Relevant ist z.B. ein Ping-Pong-Spieleautomat. Story-Relevant und später zum Geld verdienen, ist das Barkeeper-Minispiel. Getötete Gegner lassen blaue Kugeln fallen, mit diesen kann man neue Skills kaufen. Daneben bekommt man bei Boss-Gegner oder Quests rote Grom-Upgrade, damit lassen sich die Attribute verbessern. So kommt man an mehr Leben oder kann seine Angriffskraft verbessern. Ab und an bietet das Spiel auch etwas Abwechslung, indem man einen großen Kampf-Mech steuern darf. Leider hat das Spiel keinen Schwierigkeitsgrad, so dass es für unerfahrene Spieler zur Qual wird. Besonders die Bosskämpfe werden im Spielverlauf knackig schwer und nerven so nur noch. Das gleiche gilt für die Jump & Run-Passage wo man von einer riesigen Kugel verfolgt wird. Berührt diese einen darf die komplette Passage wiederholt werden, das ist einfach Spielermobbing auf höchsten Niveau. Nach ca. 10 Stunden hat man sich durch das Spiel gequält.
Spielwelt:
Das Setting ist eine Cyberpunk Stadt mit vielen Details. So laufen sehr viele Passanden durch die Gegend. Überall findet Holokonzerte mit Anime-Figuren statt. Viele Charaktere stehen aber nur dumm in der Gegend rum. Die äußeren Ausmaße der Gebäude passen nicht wirklich zum Inneren. Von außen wirken die Gebäude echt klein im inneren finden sich dann riesige Räume. Ann kann mit verschiedenen Outfits ausgestattet werden. Diese sind alle recht knapp geschnitten, auch der Kampfanzug, der im Kampf automatisch ausgerüstet wird. Die nervige Begleiterin bringt Ann ab und an in lustige Situationen, wie wenn man das passende Outfit für den Club verpasst bekommt. Alles in allem ist die Welt stimmig und passt zum Anime- und Cyberpunk-Setting.
Fazit:
Eigentlich hat man als PC-Spieler schon die Schnauze voll, wenn man in ein Spiele-Menü kommt und die Maus nicht funktioniert. Wenn dann im Spiel auch keine Maus supportet wird ist das eigentlich ein No-Go. Falls man sich aber mal an die schlechte Steuerung gewöhnen kann, bekommt man einen coolen Spiele-Mix präsentiert. Das Kampf-System ist schnell und mächtig, das Trefferfeedback ist hervorragend. Daneben bietet das Spiel noch etwas Abwechslung und eine coole Story. Wer also auf Arcade-Lastige RPG-Action steht, sollte sich das Spiel einmal ansehen. Wer perfekten PC-Support benötigt, sollte lieber einen Bogen um dieses Spiel machen. Auch wer ein Problem mit hohen Schwierigkeitsgraden hat, das Spiel ist zum Schluss einfach nur unfair, sollte lieber die Finger von diesem Spiel lassen. Sowohl die Jump & Run-Passagen als auch die Bosskämpfe sind zum Ende hin deutlich zu schwer.
Pluspunkte | Minuspunkte |
+ RPG-Elemente + Story + Side Quests + Mini-Map + Map + Mini-Games + Humor + Schnellreisesystem |
– kein Maussupport – komische Steuerung – kein freies Speichern – Zwischensequenzen nicht 16:9 – die meisten Gespräche sind nicht vertont – kein Schwierigkeitsgrad – nervige Bosskämpfe und Jump&Run-Passagen |
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