NoFear13
The Guild 3
am 17. Juni 2022 unter Aufbauspiel, Review, Rollenspiel, Test abgelegtStory:
Je nachdem welche Ausgangsrolle man für das Szenario bestimmt hat startet man als mittelloser Vagabund oder reicherer Bürger, auch das Ziel kann man selbst bestimmen. Es gilt jetzt Betriebe aufzubauen und diese zum Erfolg zu führen. Nebenbei muss man Heiraten und Nachfahren Zeugen, denn die Spielfigur altert und hat man keine Nachfahren stirbt die Dynastie aus. Des Weiteren gilt es Macht in der Stadt aufzubauen und eventuell den ein oder anderen Amtssitz mit seinen Leuten zu besetzen. Alles wie man es bereits aus den alten Gilde-Teilen kennt und doch leicht verfeinert. Eine wirkliche Hintergrundgeschichte ist aber nicht vorhanden.
Grafik:
Man merkt dem Spiel die lange Zeit im Early Access deutlich an. Die Grafik ist leider etwas veraltet und es gibt nur wenige Einstellungsmöglichkeiten. Es sind zwar nette Schatteneffekte und Wasserspiegelungen vorhanden, aber insgesamt zu wenig. Die Grafik ist zwar trotzdem in Ordnung, die Performance lässt ist der Grafik aber nicht wirklich angemessen, so läuft das Spiel nur mit mittleren bis hohen 2 stelligen Werten.
Sound:
Das Spiel ist auf Deutsch verfügbar, inkl. deutscher Sprachausgabe. Es sind aber die immer gleichen Sprüche, die man zu hören bekommt. Der Erzähler, der kurz in Spiel einführt, ist aber ganz nett. Im Hintergrund hört man mittelalterliche Musikstücke, die durchwechseln und die Auswahl ist recht umfangreich. Daneben hört man die Bevölkerung reden oder durch die Gegend laufen, sowie die verschiedenen Betriebe. Auch, wenn mal wieder ein Unwetter die Stadt heimsucht, macht sich das in der Soundkulisse deutlich bemerkbar. Insgesamt ist die Soundkulisse in Ordnung und auch sonst geben die Soundeffekte ein gutes Feedback.
Steuerung:
Das Spiel wird hauptsächlich mit der Maus gesteuert, es gibt aber jede Menge Schnelltasten. Diese können völlig frei belegt werden, es ist sogar möglich eine alternative Taste festzulegen. So steuert man die Kamera entweder mit der Maus, indem man an den Bildschirmrand fährt, mit WASD oder den Pfeiltasten. Die Steuerung geht sehr gut von der Hand und gibt keinerlei Schwierigkeiten auf, sie entspricht aber auch dem Genre-Standard.
Spielspaß:
Zu Beginn sollte man das Tutorial spielen, hier sind alle Spiel-Parameter vorgeben. Dieses führt mit sehr ausführlichen nicht vertonten Texten in das Spiel ein. Nach dem Tutorial kann man eine der zahlreichen Karten wählen. Dort kann man genau bestimmen wie viele andere Dynastien es gibt, wie schwer das Spiel ist, mit welchem Hintergrund man startet, was das Spielziel ist und vieles mehr. Danach gestaltet man sich seinen Start-Charakter, da dieser altert und stirbt ist nur die Religion und das Wappen wirklich relevant. Das Spiel hat zwei Währungen. Mit Münzen kann man alles mögliche erwerben, diese erhält man durch seine Produktionsgebäude. Mit Einfluss kann man neue Vorteile für die Dynastie erwerben, diese erhält man durch verschiedene Aktionen der Hauptcharaktere, oder dem Amtssitz. Schön ist das man die Produktionsgebäude automatisch laufen lassen kann, das ermöglicht es sich ganz auf den Ausbau der Dynastie zu konzentrieren. Durch den riesigen Skill-Tree, der auch Generationsübergreifend erhalten bleibt, kann man jede Menge Zeit versenken. Hier kann man entweder neue Produktionsgebäude freischalten, Vorteile für die Dynastie erwerben oder sich eine neue Bevölkerungsposition, wie Patrizier kaufen. Auch langt es so nicht mehr, eine bestimmte Bevölkerungsgruppe zu heiraten, man muss sich alles hart selbst erarbeiten. Ebenfalls ist es nicht mehr möglich die anderen Dynastien einfach auszuschalten, indem man sie heiratet, da man diese nicht mehr umwerben kann. Nervig sind die Zufallsevents, die ohne erkenntlichen Grund der Dynastie Feinde machen. Bis man alles frei geschaltet hat, ist man schon an die 50 Stunden beschäftigt. Falls man so lange überhaupt Lust hat, da keine wirkliche Geschichte und nur die selbst gesteckten Ziele vorhanden sind.
Spielwelt:
Die verschiedenen Karten sind recht abwechslungsreich gestaltet, beinhalten aber immer die gleichen Elemente. Auch die Gebäude sind nach etwas Übung klar erkennbar und unterschieden sich etwas, trotzdem ist das Spiel aus einem Guss. In der Stadt laufen überall Menschen umher und gehen ihrem Tagesgeschäft nach. Daneben kann man sowohl gezähmte Tiere wie Schweine und Hühner entdecken, als auch wilde Tiere wie Vögel. Die Spielwelt wirkt lebendig, vor allem wenn dann Intrigen gegen die eigene Familie stattfinden. Insgesamt wirkt die Spielwelt realistisch und lebendig, man fühlt sich sofort ins Mittelalter zurückversetzt.
Fazit:
Die Gilde 3 ist ein ganz gutes Spiel geworden, gerade wer die alten Gilde-Spiele nicht kennt, wird jede Menge Spaß haben. Fans der alten Spiele werden die Designänderungen wohl etwas Übel aufstoßen. Es war schon praktisch einfach eine Bäckerin zu heiraten und so alle ihre Gebäude in die eigene Dynastie zu holen. Wer aber auf die Neuerungen so gar nicht klarkommt, kann ja jederzeit wieder ein altes Gilde-Spiel rauskramen. Gilde 3 hat auf jeden Fall alle Elemente der alten Gilde-Teile übernommen und sinnvoll erweitert. Ein völlig neues Spielgefühl bekommt man aber nicht, das Spiel spaltet daher die alten Fans, einige finden die Änderungen gut, andere eher nicht so. Ich persönlich kann mich auch nicht richtig entscheiden, ob ich Gilde 3 hassen oder lieben soll und belasse es daher bei einem Spiel, das ganz nett ist, aber man auf jeden Fall frühestens im nächsten Sale kaufen sollte.
Pluspunkte | Minuspunkte |
+ Gebäude automatisieren + viele Möglichkeiten + potentiell lange Spielzeit |
– Grafik – Performance – nervige Zufallsevents |
Bewerte dieses Spiel:
Zur Galerie
The Guild 3 bei Humble Bundle erwerben
Dieser Artikel ist unter einer
Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Germany License lizenziert.
Letzten Kommentare